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Advanced German: Language, culture and history
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Quelle 1.1

Ihre Lesereise beginnt mit vier Quellen über die deutsche Küste. Zuerst lesen Sie zwei Postkarten mit Kommentar aus einem Postkartenalbum über die Insel Wangerooge.

1899 – Neben dem Leuchtturm fällt der hohe Schornstein des Maschinenhauses auf. Maschinist Josef Ungermann bedient dort die elektrische Anlage des Leuchtturmes im dritten Jahr. Links vom Leuchtturm ist noch gerade etwas von der neuen Pastorei zu sehen; sie wurde im August 1898 eingeweiht. Damals hielt der Zustrom von Gästen unvermindert an, „Strandhotel Gerken” wurde deshalb durch einen Anbau nach Süden erweitert. – Mit einem Gruß aus Wangeroog schreiben Onkel und Tante: „In Gesellschaft der hier weilenden vielen Bekannten aus Oldenburg vergeht uns die Zeit angenehm und nur zu schnell. […] Bis vor einigen Tagen war kein Zimmer zu haben.” (1900)

(Hans-Jürgen Jürgens, „Gruss aus Wangeroog: eine Reise in die Vergangenheit anhand alter Postkarten”, 1982, S. 15)

Wangeroog die Insel Wangerooge hieß früher Wangeroog

Sprachtipp: Pastorei

Bezeichnungen für das Geschäft oder das Haus von bestimmten Berufsgruppen haben oft die Endung „-ei”, z.B. „Pastorei” wie im Kommentar dieser Postkarte, aber auch „Bäckerei”, „Metzgerei”, „Konditorei”, „Brauerei”, „Molkerei”. Alle diese Bezeichnungen sind feminin.

Um 1900 – „In der That hat sich der Besuch des Bades in den letzten Jahren stetig vermehrt, und es hat sich ein stets wachsender Stamm von Kurgästen gebildet, der jedes Jahr gerne wiederkehrt und auf der stillen Nordseeinsel Erholung und Kräftigung sucht. Einen ganz bedeutenden Vorzug aber hat Wangeroog von sämtlichen deutschen Nordseebädern, vor allem in den Augen der Binnenländer und in der jetzigen Zeit der Flottenbewegung, das ist der Umstand, dass in Folge der geographischen Lage der Insel die Bewegungen der Kriegsmarine von der Insel auf das Genaueste verfolgt werden können.” (1901)

(Hans-Jürgen Jürgens, „Gruss aus Wangeroog: eine Reise in die Vergangenheit anhand alter Postkarten”, 1982, S. 23)

in der That früher wurden viele Wörter mit „th” statt nur mit „t” geschrieben, so z.B. „That”, „thun”

Info: Strandkörbe

Strandkörbe, wie man sie auf dieser zweiten Karte im Hintergrund sieht, sind auch heute noch typisch für die deutsche Küste. Besucher mieten sie um darin zu sitzen und Schutz vor Wind und Sonne zu finden. Sie dienen auch zum Aufbewahren der an den Strand mitgebrachten Habseligkeiten.

Info: Die Ostfriesischen Inseln

Zu den Ostfriesischen Inseln gehören Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Diese Inselkette liegt nur wenige Kilometer vor dem Festland und bei Ebbe kann man auf einige Inseln mit dem Pferdewagen fahren oder zu Fuß gehen. Große Teile der Inseln sind heute zu Naturschutzgebieten erklärt. Die Bewohner leben fast ausschließlich vom Fremdenverkehr. Das besondere Inselklima hilft bei vielen Krankheiten. Deshalb sind alle Inseln heute staatlich anerkannte Nordseeheilbäder, und die Pensionen und Hotels sind auf Kurgäste eingestellt.