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Advanced German: Regional landscapes
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7 Der Bodensee

In dieser Quelle geht es um den Bodensee, der an die drei deutschsprachigen Länder angrenzt. Es ist 572 km2 groß und liefert Trinkwasser bis nach Stuttgart, der über 100 km entfernten Hauptstadt von Baden-Württemberg. Die Geschichte des Bodensees reicht bis in die Steinzeit zurück.

Bild 11 Restaurierte Pfahlbauten aus der Bronzezeit am Bodensee

Aufgabe 14

Lesen Sie den Ausschnitt aus einem Bodensee-Reiseführer. Ordnen Sie jedem Satzanfang ein Satzende zu, das den Sinn des Ausschnitts am besten wiedergibt.

  1. Am Rande Deutschlands, Österreich und der Schweiz findet man den Bodensee,
  2. Die Landschaft ist nicht dicht bevölkert
  3. Menschen aus dem Bodenseebereich haben einiges gemeinsam,
  4. Freunde und gemütliche Weinstuben sind im Winter besonders wichtig,
  5. Im Winter kann man sich ruhig mit Schlittschuhfahren die Zeit vertreiben,
  6. Heute gibt es deutsch-schweizerische Grenzkontrollen,
  7. Fragen bezüglich Fischerei, Schifffahrt oder Abwasser werden international gehandhabt,
  8. Die internationale Zusammenarbeit der Bodenseeländer verbessert sich,
    • a.damit der See auch künftig eine hohe Wasserqualität hat.
    • b.weil grenzüberschreitende Projekte besonders gut finanziell gefördert werden.
    • c.weil man weiß, dass die Touristen im nächsten Sommer wieder zahlreich erscheinen werden.
    • d.denn draußen ist es neblig und die Stimmung kann leicht schwenken.
    • e.und ist weit weg von Ballungsgebieten.
    • f.egal ob sie aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz stammen.
    • g.wo man reine Luft, ein Alpengipfelpanorama und blaues Wasser genießen kann.
    • h.während die Grenze vor 100 Jahren kaum eine Rolle spielte.

Willkommen am Bodensee

Atmen Sie tief durch. […] Genießen Sie die reine Luft, weiden Sie Ihre Augen am Panorama der Alpengipfel und am tiefblauen Wasser, lassen Sie ihren Körper das milde, sonnenverwöhnte Klima spüren und die Seele baumeln. Wie an einer Perlenschnur reihen sich die malerischen Städte und Dörfer am Ufer, umgeben von einer bäuerlichen Landschaft mit Obsthainen, Weinbergen, und Gemüsefeldern, wo Hopfen und Spargel wachsen.

Vor langer, langer Zeit war hier die Mitte Europas. Wo heute die Kurs- und Ausflugsschiffe der „Weißen Flotte“ kreuzen, schifften sich einst fromme Mönche von ihren Klöstern zu Missionsreisen ans Ende der ihnen bekannten Welt ein, regierten Äbte wie Fürsten und hinterließen zum Gotteslob auf Schritt und Tritt Kapellen, Klöster und Kirchen in barocker Pracht. Maler und Dichter fanden am See ein Refugium und trugen ihren Teil zum Mythos der „Kulturlandschaft Bodensee“ bei.

Die beschauliche Gegend schafft selbstzufriedene Menschen. […] Badener, Schwabe, Bayer, Vorarlberger oder Schweizer, nur die Zufälle der Geschichte sortierten die Seeanrainer in verschiedene Länder und Stämme, denen mehr gemein ist, als sie wahrhaben wollen. Bedächtig, gelassen, geschwätzig und ein bisschen eitel sind sie, wissen zu genießen, gehen neugierig auf Fremde zu – und sind am liebsten doch unter ihresgleichen.

[…]

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Noch vor 100 Jahren spielte die deutschschweizerische Grenze im Alltag der Menschen kaum eine Rolle. Kreuzlinger kauften auf dem Konstanzer Wochenmarkt ein und schickten ihre Kinder in badische Schulen, während die Konstanzer Eisenbahner ihre Wohnungen und Häuser in der Schweiz hatten, weil es praktischer war, und man heiratete kreuz und quer.

Wer heute die Grenzübergänge zwischen Kreuzlingen und Konstanz passiert, muss sich Ausweiskontrolle, kritische Zöllnerblicke und ein „Händsinowaredebi?“ gefallen lassen, was heißen will: „Haben Sie noch Waren dabei?“. Seitdem das Schengener Abkommen schärfer gehandhabt wird […], bilden sich gelegentlich lange Autoschlangen, was auf deutscher Seite zu Protestaktionen bis nach Berlin führte.

[…] Zwischen Konstanz und Kreuzlingen ist 2007 allerdings ein gewichtiges Symbol für mehr Grenzoffenheit entstanden, die sogenannte „Kunstgrenze“: Entlang der Uferpromenade wurde der rostige Grenzzaun abgerissen und durch Skulpturen des Bildhauers Johannes Dörflinger ersetzt. Grenzüberschreitende Projekte belohnt das ferne Brüssel mit speziellen Fördermitteln. In drei Gremien ist die regionale Zusammenarbeit institutionalisiert:

Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) sorgt für die Reinhaltung des Bodensees und regelt damit Fragen etwa der Fischerei, der Schifffahrt und der Abwassereinleitung. Sie setzt sich aus Vertretern der Anliegerstaaten zusammen. […]

Auf den Gipfeltreffen der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) kommen die Regierungschefs der Bundesländer Vorarlberg, Bayern, Baden-Württemberg, des Fürstentums Lichtenstein und der Kantone Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, der beiden Appenzell und von Zürich zusammen. Man mag sich fragen, ob der Bodensee etwa für Zürich oder Liechtenstein von großem Interesse ist, doch die IBK hat immerhin ein Leitbild für die Region beschlossen, fördert grenzüberschreitende Projekte und hat sich in Konstanz ein kleines Büro eingerichtet.

„Dabei sein ist alles“ könnte auch das Motto des Bodenseerates sein. Dieser versteht sich als seeumfassende Interessenvertretung. In die honorige Versammlung von Herren und wenigen Damen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wird man nicht gewählt oder delegiert, sondern vom Rat selbst berufen. So bleiben die Honoratioren garantiert unter sich.

(Hans-Peter Siebenhaar, „Bodensee“, 2008, S. 6–7 und 16, gekürzt)

Vokabular

Weiße Flotte (f.) umgangssprachlich für den gesamten öffentlichen Schiffsverkehr auf dem Bodensee. Die Schiffe sind traditionell weiß gestrichen.

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Discussion

1–(g); 2–(e); 3–(f); 4–(d); 5–(c); 6–(h); 7–(a); 8–(b)

Wie Sie erkennen können, ist der Eintrag für diesen Reiseführer geschrieben worden, bevor die Schweiz dem Schengener Abkommen beitrat. Deshalb ist es durchaus möglich, dass sich die Situation im Hinblick auf die Grenzkontrollen, wie sie hier beschrieben wurde, inzwischen verändert hat.

Aufgabe 15

Fassen Sie zusammen, was Sie über die Bodenseeregion gelernt haben. Schreiben Sie etwa 250 Wörter zum Thema „Die Region am Bodensee“. Erwähnen Sie in der Zusammenfassung:

  • die Lage des Bodensees
  • die Einwohner
  • die Touristik
  • die Grenzen
  • Kooperation zwischen Ländern.
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Discussion

Vergleichen Sie Ihre Zusammenfassung mit dieser.

Die Region am Bodensee

Das Besondere an der Bodenseeregion ist die Tatsache, dass der See an drei Ländern angrenzt: Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Seeregion hat ein mildes Klima und bietet malerische Ortschaften und Bauernhöfe, wunderschöne Ausblicke auf den See und die Alpen.

Schwaben, Vorarlberger und Schweizer haben vieles gemeinsam. Die Menschen führen ein zufriedenes und ausgeglichenes Leben. Wer sich aufregt, beruhigt sich schnell wieder.

Der See galt früher als die Mitte Europas und ist heute Schnittpunkt von drei Ländern. Vor 100 Jahren hatte man die deutsch-schweizerische Grenze im Alltagsleben kaum bemerkt, aber heute gibt es Zollkontrollen, die zu langen Wartezeiten führen können. Im Jahr 2007 entstand in dem Grenzraum eine „Kunstgrenze“: Der Grenzzaun wurde durch Skulpturen ersetzt.

Für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Gremien wie die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee, die Internationale Bodensee Konferenz und den Bodenseerat. Die Reinhaltung des Sees, grenzüberschreitende Projekte und die Interessen des Sees werden hier koordiniert und gepflegt. Die Zusammenarbeit gilt international als beispielhaft.

Zum Weiterdenken

Sie haben einige sehr verschiedene Orte und Landschaften Deutschlands kennengelernt. Welche Veränderungen haben sie erlebt? Haben sie sich positiv oder negativ auf die einzelnen Gegenden ausgewirkt? Kennen Sie Gegenden in Ihrem Land, die ähnliche Entwicklungen erlebt haben?

Der Tourismus spielt in vielen der Quellen, die Sie hier gelesen haben, eine Rolle. Welche Vor- und Nachteile hat Ihrer Meinung nach der Fremdenverkehr in diesen Gegenden? Was könnte man in den neuen Fremdenverkehrsregionen von den alten lernen?

Hat sich Ihr Eindruck über deutsche Orte und Landschaften auf der Basis der Quellen verändert?