Prof. Dr. Marie Friedel
Präsentation von Prof Dr Marie Friedel auf Englisch. Sie können, bei Bedarf, die Untertitel in
deutscher Sprache einschalten.

Abschrift des Videos:
"Guten Tag, mein Name ist Marie Friedel, ich bin Professorin für Pflegewissenschaften seit November 2022 an der Universität von Luxemburg.
Viersprachig, freue ich mich hier diese neue Aufgabe zu übernehmen, die darin besteht, Bachelorstudiengänge in Pflegewissenschaften zu entwickeln. Ich habe über 20 Jahre in Brüssel unterrichtet, wo ich Pflegeschüler ausgebildet habe, und ich habe auch eine vorherige Ausbildung als Fachkrankenschwester für Kinderheilkunde. Ich bin Programmleiterin für Spezialisierungsgänge hier an der Universität. Ich liebe es, Menschen zu verbinden und das einzigartige Potenzial der verschiedenen Mitarbeiter zu fördern. Ich finde es auch wichtig, eine 360°-Sichtweise einzunehmen, um die systemischen und komplexen Aspekte einer Situation gut zu verstehen. Außerdem fördere ich gerne Kreativität und einen erfahrungsbasierten Ansatz, der stark auf den Menschen fokussiert ist.
Ich habe diese Aufgabe angenommen, um wieder Interesse an den Pflegewissenschaften zu wecken, denn ich bin überzeugt, dass eine neue Dynamik in der Pflege dringend notwendig ist, um den vielen Bedürfnissen und Herausforderungen zu begegnen, denen unsere Pflegekollegen gegenwärtig gegenüberstehen.
Meine Vorstellung von den Pflegewissenschaften ist ganz einfach: Es geht darum, an der Universität die Exzellenz in der Pflege, in der Ausbildung und in der Forschung zu vereinen. Die Verbindung dieser drei Bereiche steht im Mittelpunkt der berufsvorbereitenden akademischen Bachelorprogramme, denn die Arbeit mit evidenzbasierten Daten aus der wissenschaftlichen Literatur, die im klinischen Kontext von Luxemburg angewendet werden, und die Entwicklung von Forschung basierend auf konkreten Situationen, mit denen unsere Kollegen konfrontiert sind, ist ein Ansatz, der meiner Meinung nach wirklich zukunftsweisend ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Entwicklung der Pflegewissenschaften vorantreiben müssen, indem wir uns gleichzeitig auch durch andere Disziplinen wie Medizin, Psychologie und Geisteswissenschaften bereichern. Die interprofessionelle Zusammenarbeit, mit Pflegehelfern und anderen Fachleuten, sollte uns als Vorbild dienen, zum Beispiel durch gemeinsam vorbereitete oder im Team unterrichtete Kurse oder bei klinischen Simulationslaboren.
Wie sehe ich also die Zukunft der Pflegewissenschaften? Nun, es fehlen derzeit zwischen 8 und 10 Millionen Pflegekräfte, so sagt die Weltgesundheitsorganisation. In ihrem letzten Jahresbericht, schätzt der Luxemburgische Krankenhausverband, die FHL, dass bis 2030 etwa 2800 Pflegekräfte hier in Luxemburg fehlen werden. In einem Krankenhaus stellen Pflegekräfte übrigens 70 % aller Gesundheitsberufe dar. Luxemburg war mutig und zukunftsweisend, indem es das Mandat angenommen hat, Bachelorstudiengänge in Pflegewissenschaften zu entwickeln. Dies folgt den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und des International Council of Nurses, die empfehlen, massiv in die Ausbildung von Pflegekräften zu investieren. Mehrere Studien, darunter die von Walter Sermeus, haben gezeigt, dass das Qualifikationsniveau der Pflegekräfte mit der Qualität der Pflege korreliert ist und die Morbidität und Mortalität der Patienten senkt.
Das war's."
